Donnerstag, 3. Juli 2008

125. Geburtstag von Franz Kafka



Seit ich den Autor vor etwa 18 ½ Jahren kennen lernte, ist mir sein Werk ans Herz gewachsen. Da er mit seinem Werk identisch ist wie vielleicht kein anderer Autor, hat mein Interesse für den Menschen Franz Kafka mit der Zeit immer mehr zugenommen.
Ich las damals innerhalb kürzester Zeit seine Erzählungen und Romane. Ein besonderes Herzstück sind seine Tagebücher und Briefe. Allein dieses Halb-Jahr habe ich mich mit vier Büchern beschäftigt, die sich mit verschiedenen Aspekten des Autors, Zeichners und Menschen Franz Kafka auseinander setzen.

An diesem besonderen Tag möchte ich auch einen Dank an das junge Fräulein aussprechen, das meine Bekanntschaft mit Franz Kafka begründet hat. Eines Abends nämlich verfolgten wir irgendeine langweilige Materie, die uns vielleicht der Matura näherbringen würde, als das Fräulein, welches hinter mir saß, eine Frage an mich richtete:
„Sag mal, was hältst du eigentlich vom URTEIL?“ Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich noch überhaupt nichts von Kafka gelesen, und wusste nicht mehr als seinen Namen. Das Fräulein ging aber – ob meiner damals recht guten ersten literarischen Erfahrungen – davon aus, dass ich diesen Autor kennen musste. Ich wollte es auch nicht enttäuschen, sondern bemerkte, dass diese Geschichte Qualitäten habe. Viel mehr konnte ich gar nicht sagen, da ich mich ansonsten hätte verraten können.

Diesem oft ein wenig zerstreut wirkenden, etwas pummeligen, niedlichen Fräulein (sie wäre ein wunderbares Vorbild einer Kafka-Figur) habe ich also meine Bekanntschaft mit Franz Kafka zu verdanken. Solltest du dies hier lesen, dann freust du dich vielleicht darüber, was du in mir ausgelöst hast. Du kannst dich auch gerne melden… Über Kafka könnte ich dir nunmehr sehr, sehr viel erzählen…

Es ist sehr schade, dass es kaum oder gar keine Veranstaltungen zum 125. Geburtstag von Franz Kafka gibt. In einer ORF-Kultursendung wurde kurz darauf hingewiesen. Das war aus österreichischer Sicht so ziemlich alles. Dabei hat sich Franz Kafka eine Zeit lang in seinem Leben als Österreicher gefühlt…

Franz Kafka hat mich als Autor stark beeinflusst. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, in seine Fußstapfen zu treten, aber vielleicht kann ich mich noch so weit literarisch verbessern, dass ich irgendwann einmal öffentlich sagen kann, wem ich meinen großen Erfolg zu verdanken habe.
Franz Kafka nämlich, dem jungen Fräulein und in erster Linie einem wunderbaren Deutsch-Lehrer, der mein Schreiben gefördert hat. Leider verstarb dieser Lehrer schon bald nach unserem Kennen-Lernen an Leukämie. Auch ihm sei an dieser Stelle herzlichst gedankt!

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