Dienstag, 20. Januar 2009

Barack Obama und vom Ende eines Desasters


Der Beginn der Ära Obama hat eine acht Jahre andauernde Amtszeit eines gewissen George W. Bush beendet, der als schlechtester Präsident, den die U.S.A. je gehabt hat, in die Geschichte eingehen mag. Die kleinen Komplimente, welche Obama in seiner Rede an seinen Vorgänger erteilt hat, ändern nichts daran, dass er sich kaum den Schwarz-Weiß-Denker Bush jun. als „Vorbild“ einprägen wird. Na ja, vielleicht schon in dem Sinne, alles genau in die andere Richtung lenken zu wollen…

Ich hätte mir nicht gedacht, nochmals einen Beitrag über Obama zu schreiben, doch ich muss gestehen, heute durchaus in festlicher Stimmung gewesen zu sein. Es lag etwas in der Luft, und ich bin davon überzeugt, dass ich per TV-Schirm miterleben konnte, wie Geschichte geschrieben wird. Die Antrittsrede von Obama war keineswegs überragend. Er sagte nichts, das er nicht ohnehin schon während seines Wahlkampfes kundgegeben hätte. Doch war es sehr berührend, den langjährigen Freund von Martin Luther King ein Gebet sprechen zu sehen, und der Auftritt der Lyrikerin Elizabeth Alexander verdeutlichte die historische Dimension der Amtseinführung von Obama auf besonders eindrückliche Weise.

http://www.nytimes.com/2009/01/20/us/politics/20text-poem.html?ref=books

Über den Inhalt der Rede wurde gleich nach deren Ende sehr viel von allen möglichen Zeitungen verkündet. Entscheidend war aber, wie der neue Präsident der U.S.A. diese Rede vortrug. Er signalisierte durch seine Körperhaltung und mit der Festigkeit seiner Stimme, dass er gewillt sei, das in Angriff zu nehmen, was er den Menschen in den U.S.A., aber auch weltumspannend, im Wahlkampf signalisiert hatte.

Obama hat sehr viel vor sich, und ob es ihm gelingen wird, auch nur die groben Schäden auszumerzen, die sein Vorgänger mitverantwortlich verursacht hat, ist eine große Frage. Sein Team ist keineswegs durchgehend von revolutionärem Geist getragen. Manches scheint im Sinne einer Verwirklichung nicht vorstellbar. Doch es gibt einige sehr wichtige Ansätze, durch die ein neues Bewusstsein in die Köpfe der Menschen einziehen mag, die sich unsagbar viel von Barack Obama erwarten. Er gibt den Menschen Hoffnung, er lässt sie nicht im Regen stehen, er ist bereit, im Rahmen seiner Möglichkeiten Zustände zu ändern, welche die Menschen vor Schreck erstarren ließen.

Ich bin voller Hoffnung, dass der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein berühmtes „Change“ im mancherlei Hinsicht umsetzen wird können. Die Verantwortung gerade gegenüber den Armen auf dieser Welt ist ihm bewusst, und vielleicht wird er auch erneuerbare Energien verstärkt fördern, und das Kioto-Protokoll unterschreiben.

Aber Barack Obama ist kein Zauberer, der von heute auf morgen die Welt aus ihren Angeln heben wird. Er sprach davon, dass es einige Jahre dauern wird, bis der „Change“ einsetzt. Wenn er die Gelegenheit bekommt, zwei Amtszeiten lang die Geschicke des mächtigsten Landes der Welt zu lenken, dann möge er einige Ziele erreichen, durch die er Milliarden Menschen nachdrücklich in Erinnerung bleiben wird als ein Präsident, der einen Traum hatte, und diesen wenigstens in spezifischen Aspekten umsetzen konnte.

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