Montag, 2. März 2009

Literatur-Universum, Teil 5: Titus Müller

Die nachhaltigste Beziehung zu einem Autor verbindet mich mit Titus Müller. Ich lernte ihn anlässlich eines Autoren-Seminars kennen, das er selbst im Jahr 2000 initiiert hatte. Ein Jahr später zog es mich noch einmal nach Berlin. Wichtige Persönlichkeiten der Literatur-Szene wie Andreas Eschbach, Sandra Uschtrin, und Horst Bosetzky waren Referenten des erwähnten Seminars. Titus Müller erzählte damals davon, dass er mit einer Literaturagentur in Verbindung sei. Nur wenig später hat es mit der Veröffentlichung seines ersten Romans geklappt. Die Zusammenarbeit mit der Literaturagentur hatte sich also gelohnt.

Das besondere Verhältnis zu Titus Müller erklärt sich dadurch, dass er für eine kurze Zeit einen Verlag für E-books führte, und in diesem Rahmen meine Erzählung „Nennt mich Sebastian, den Erwachten“ erschien. Titus Müller hat meinen Text persönlich lektoriert. Hierbei wurde der Gesamtausdruck des Typoskripts mehrmals zwischen Deutschland und Österreich hin und her geschickt. Durch die Korrekturen von Titus gewann die Erzählung zweifellos an Dichte und Potenzial, wobei ich jedoch nicht jede einzelne Korrektur befürwortete. Es war also eine für beide Seiten interessante Erfahrung.

Ich verfolge nunmehr natürlich die Entwicklung von Titus Müller als Autor, schaue mir seine Sendungen als Moderator von „Auserlesen“ an, muss aber zugestehen, erst einen Roman des Autors gelesen zu haben. Der Grund hierfür ist recht einfach: Ich lese normalerweise keine historischen Romane. Die Ausnahme von der Regel ist „Die Todgeweihte“, wobei es der Zufall wollte, dass dieser Roman von meiner Freundin anlässlich eines Einkaufsbummels in der Weihnachtszeit entdeckt wurde. Ich habe „Die Todgeweihte“ gerne gelesen, was hauptsächlich damit zusammenhängt, dass die Hintergründe reale Ereignisse in Basel im 14. Jahrhundert widerspiegeln. Die Pest raffte damals unzählige Menschen dahin, und die Juden wurden als Sündenböcke hingestellt. Titus Müller schafft es sehr gut, die Atmosphäre dieser Zeit darzustellen. Die Dreiecks-Liebesgeschichte finde ich weniger gelungen, was aber keine so große Rolle spielt.

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